G7-Staaten forcieren gemeinsam Ausbau Erneuerbarer Energien
Das Treffen der G7-MinisterInnen für Umwelt, Klima und Energie fand am 15. und 16. April 2023 in Sapporo, Japan statt. Um die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, setzten sie sich zum ersten Mal gemeinsame Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Konkret soll die Leistung der Offshore-Windenergie bis zum Jahr 2030 auf 150 GW gesteigert werden, während das Ziel für den Ausbau der PV-Energie bei über einem TW bis 2030 liegt. Sie bekräftigen ihr Engagement für den Ausstieg aus der Kohleverstromung und konkretisieren, dass keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen.
Amprion plant Beschleunigung des Netzausbaus
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant auf Grundlage seiner soliden Wirtschaftszahlen den deutschen Netzausbau weiter zu beschleunigen. Ziel hierbei sind der Ausbau der Nord-Süd-Gleichstromkorridore und der Bau der ersten Offshore-Netzanbindungssysteme. Um diese Ziele zu verfolgen, hat Amprion im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Ausgaben um ca. 15 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die Realisierbarkeit dieses Projekts und zukünftiger Vorhaben wird zusätzlich durch die Beschleunigungsmaßnahmen der Bundesregierung gefördert.
Das Ende der deutschen Atomkraft
Der 15. April 2023 geht in Deutschlands Energiegeschichte ein. Seit über 40 Jahren setzt sich die Anti-Atomkraftbewegung für das Ende der Atomkraft ein. Seit Beschluss des Ausstiegs aus der Atomenergie in Deutschland im Jahr 2000 wurden Atomkraftwerke (AKW) schrittweise abgeschaltet. Die letzten drei AKW Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim gingen im April 2023 vom Netz. Nun beginnt die Phase des Rückbaus, die Überprüfung der Radioaktivität großer Mengen Stahl und Beton sowie der Findung eines Endlagers für den radioaktiven Abfall. Es wird mit einer Lagerdauer von einer Mio. Jahren gerechnet, während die Laufzeit der Atomkraftwerke weniger als 40 Jahre betrug.
Gewächshaus mit halbtransparentem Solardach
Forscher der Universität von Kalifornien haben ein Gewächshaus mit einem halbtransparenten Solardach entwickelt, das auf organischen PV-Zellen basiert. Das Dach verfügt über eine Zwischenschicht, die die Betriebsstabilität der organischen Bestandteile verbessert und gleichzeitig die PV-Leistung steigert. Die Forscher stellten fest, dass das Antioxidans L-Gluthathion, welches in den Pflanzen produziert wird, den Wirkungsgrad der Solarzellen erhöht und die Lebensdauer verlängert. Außerdem verbesserten sich die Wachstumsbedingungen für die im Vergleich zu einem herkömmlichen Gewächshaus mit Glasdach. Das halbtransparente Solardach hemmt ultraviolette Strahlen und infrarotes Licht, was die Möglichkeit einer Überhitzung im Gewächshaus minimiert.
SMA beginnt den Bau einer Gigawatt-Factory
Im nordhessischen Niesetal wurde der Spatenstich für die Produktionsanlage für intelligente Systemlösungen für PV-Großanlagen gefeiert. Damit verdoppelt SMA seine Produktionskapazität von 20 auf 40 GW. Die Fabrik wird mit einer PV-Anlage ausgestattet und die nachhaltige Bauweise durch das Gold Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DNGB) und dem KfW 40 EE-Standard zertifiziert. In seinem Video-Grußwort betonte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, die Bedeutung von Projekten wie der Gigawatt-Factory für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.
Weltgrößtes PV-Kraftwerk in China geht ans Netz
China hat kürzlich den Bau des weltweit größten PV-Parks mit einer Kapazität von 2,2 GW in der nordwestlichen Provinz Qinghai abgeschlossen. Der chinesische Hersteller Sungrow lieferte die Wechselrichter für das Projekt. Die Gesamtinvestition für den Bau, welcher in fünf Phasen aufgeteilt wurde, wird auf 1,9 Mrd. Euro geschätzt. Neben dem PV-Park wurde auch ein Speichersystem mit einer Leistung von 202,8 MW/MWh errichtet. Ursprünglich wurde das Speichersystem im Mai als PV-Speicher-Projekt angekündigt, jedoch wurde damals nicht bekannt gegeben, dass es an den PV-Park angeschlossen wird.
Viessmann verkauft Kernsparte an US-Konzern
Der Hessische Heiz- und Klimatechnikkonzern Viessmann verkauft seine Kernsparte „Climate Solutions“ für 12 Mrd. € ins Ausland. Käufer ist der US-Konzern Carrier Global, der zu den größten Kälteanlagenherstellern der Welt gehört. 80 % des Kaufpreises wird mit Geldmitteln bezahlt, während die restlichen 20 % mit Carrier-Aktien bezahlt werden. Ziel ist es, durch den Verkauf langfristig auf dem wachsenden Markt konkurrenzfähig zu bleiben.
Iberblue Wind plant das größte schwimmende Offshore-Projekt
Das irisch-spanische Joint Venture, Iberblue Wind, hat das größte schwimmende Offshore-Windprojekt im Nordatlantik vor der Küste von Spanien und Portugal angekündigt. Das grenzüberschreitende Großprojekt besteht aus zwei WPs. Der erste WP namens „Juan Sebastián Elcano” soll über 522 MW Nennleistung verfügen. Dafür werden 29 WEA mit jeweils 18 MW Nennleistung ca. 20 bis 35 km vor der spanischen Küste errichtet. Der zweite WP „Creoula” mit einer zu erwartenden Nennleistung von 1,44 GW soll aus über 80 WEA bestehen, welche ca. 20 bis 40 km vor der portugiesischen Küste errichtet werden. Interessant an diesem ersten grenzüberschreitenden Projekt ist die entstehende Kosteneinsparung durch die gemeinsame Entwicklung der WPs. Nach Einschätzung von Iberblue Wind können die Kosten dadurch um ca. 32 % verringert werden.
Ein umweltfreundlicher Turm für Windkraftanlagen
Siemens Gamesa hat einen neuen umweltfreundlichen Turm für Windkraftanlagen namens „GreenerTower“ vorgestellt. Der Turm besteht aus Stahlblechen, die mindestens 63 % weniger CO2 in der Produktion verursachen sollen als herkömmlicher Stahl. Die Salzgitter AG ist der erste Lieferant, welcher die Qualifizierung für den GreenerTower erreicht hat. Ihr Elektrolichtbogenofen wird mit Ökostrom aus Offshore-Windprojekten gespeist. Der erste Auftrag für den GreenerTower ist bereits abgeschlossen, RWE und Siemens Gamesa haben den Einsatz von 36 GreenerTowers für das 1.000-MW-Offshore-Windkraftprojekt „Thor“ in Dänemark beschlossen.
Auftrag für Repowering Projekte in Niedersachsen für Nordex
Ende März erhielt die Nordex Group von RWE einen Auftrag über die Lieferung und Installation von 11 Turbinen der Baureihe Delta4000 für zwei ihrer Projekte in Niedersachsen. Bei den beiden Projekten handelt es sich um Repowering-Projekte, bei denen 17 alte Bestandsanlagen durch 11 deutlich leistungsstärkere Turbinen ersetzt werden. Bei Repowering gilt „weniger ist mehr“: Insgesamt kann so die derzeitige Leistung der WPs von 30,6 MW auf 61,8 MW verdoppelt werden, während gleichzeitig die Anzahl der Turbinen reduziert wird. Im Rahmen des Auftrags für den WP „Lesse” wird Nordex sieben Turbinen des Typs N149/5.X sowie eine Turbine des Typs N133/4800 mit einer Gesamtleistung von 44,7 MW liefern. Der WP Barbecke mit einer Kapazität von 17,1 MW wird von Nordex mit drei Turbinen des Typs N149/5.X ausgestattet.
Offshore-Großauftrag aus Polen für Siemens Gamesa
Für das Offshore-Windprojekt „Baltica 2” hat Siemens Gamesa mit den Projektentwicklern PGE Baltica und Ørsted einen Vertrag über die Lieferung von 107 WEA mit je 14 MW Nennleistung abgeschlossen. Der geplante 1,5 GW starke WP wird sich rund 40 km vor der Nordküste Polens befinden und soll 2027 in Betrieb genommen werden. Neben diesem Projekt ist Siemens Gamesa auch der bevorzugte Lieferante für drei andere Projekte mit insgesamt 1,79 GW Nennleistung. Durch diese Bemühungen will Polen bis 2030 die Zielmarke von 10,9 GW Offshore-Windenergieleistung erreichen.
Zunehmender Einsatz der Topcon-Solarmodultechnologie
Der Jahresbericht „PV Module Indes 2022“ berichtet über den zunehmenden Einsatz der Topcon-Solarmodultechnologie durch führende Modulhersteller. Durch die starke Oberflächenpassivierung und effektiven Ladungsträgertransport weisen die n-type-Solarzellen einen hohen Wirkungsgrad auf. Trotzdem kann der Übergang zu Topcon auch mit gewissen Risiken verbunden sein. Obwohl die n-type Solarzellen sehr resistent gegenüber lichtinduzierter Degradation und licht- und temperaturinduzierter Degradation sind, gibt es Hinweise für eine mögliche Anfälligkeit für ultraviolett-induzierte Degradation (UVID), welche sich negativ auf die Langlebigkeit der Module auswirken könnte.