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Meldungen – September 2023

Marktmachtbericht 2022 des Bundeskartellamtes

Das Bundeskartellamt zeigt in seinem Bericht zur Machtmarkt auf den Stromerzeugungsmärkten 2022, dass die Dominanz einiger Produzenten, vor allem RWE, EnBW und LEAG, gewachsen ist. RWE deckt einen Großteil der Stromnachfrage und überschreitet die Vermutungsschwelle für Marktbeherrschung. EnBW und LEAG nähern sich dieser Schwelle. Der Bericht betont die Besonderheiten des Strommarkts aufgrund fehlender Speicherkapazitäten. Um die Marktmacht zu begrenzen, empfiehlt das Amt verstärkten Stromimport, besonders angesichts schwindender konventioneller Kapazitäten.

Bundesnetzagentur möchte Netzentgelte verringern

Im aktuellen System zahlen die Regionen, in welchen ein hoher Anteil Erneuerbare Energien erzeugt wird, auch höhere Netzentgelte. Dieser Punkt hängt damit zusammen, dass die Kosten für den Netzanschluss neuer Anlagen regional entstehen und auch dort über die Netzentgelte refinanziert werden. Laut BNetzA-Chef Klaus Müller sehen das auch die Energieminister der Bundesländer ähnlich. Für einen Beispielhaushalt von vier Personen betrage der Unterschied zwischen den Bundesländern bis zu 300€/Jahr. Ziel der Änderung ist es, die Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu fördern.

Neuer 23 MW PV-Park im Landkreis Prignitz

Das Unternehmen E.ON Energie Deutschland baut derzeit einen PV-Park mit einer Gesamtleistung von 23 MW. Der Park, gelegen in der Gemeinde Gerdshagen in Brandenburg, soll aus 40.700 Modulen bestehen und auf einer Fläche von 23 ha entlang der Bahnstrecke Pritzwalk – Meyenburg errichtet werden. In diesem Bereich bestehen bereits WEA, welche bei der Planung und dem Bau berücksichtigt werden. Somit kann die gesamte bestehende Fläche für regenerative Energien genutzt werden. Der PV-Park soll nach IBN ca. 24.000 MWh an Strom erzeugen können.

Hybridkraft: Kombination von PV und Solarthermie durch Elektroerhitzer-Technologie

Im Rahmen des Projekts „HybridKraft“ des Bundeswirtschaftsministeriums entwickelt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE einen Elektroerhitzer. Dieser wandelt überschüssigen Solarstrom in Hochtemperaturwärme für den Einsatz in PV- und Solarthermie-Kraftwerken um. Die Technologie kombiniert Tagesstrom aus PV mit nächtlicher Stromerzeugung aus gespeicherter Solarwärme mittels Turbine. Die Neuerung liegt im Einsatz des Elektroerhitzers in Salzschmelzen, erweitert für Großkraftwerke, unterstützt von thermischen Fresnel-Kollektoren zur Leistungssteigerung und Kostensenkung.

3,5 MWp Bürger PV-Anlage in Schleswig-Holstein

Auf einer rund 5 ha großen Fläche im Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein hat EGIS eG eine 3,5 MWp Bürger PV-Anlage in Betrieb genommen. Die Anlage verfügt über 8.000 PV-Module sowie über eine Speicherkapazität von 3.500 kWh. Laut Aussage von EGIS eG lassen sich damit ca. 1.700 t CO2 jährlich einsparen und 1.000 Vier-Personen Haushalte mit grünem Strom versorgen. Weiterhin plant EGIS eG, die PV-Anlage um weitere 13 ha zu erweitern, sobald die Zusage des Netzbetreibers vorliegt.

Neues Hybridkraftwerk im Tagebau Hambach

Die RWE AG plant im Tagebau Hambach ein neues PV-Speicher-Hybridkraftwerk, welches gemeinsam mit dem Neuland Hambach betrieben werden soll. Der Standort, eine rekultivierte Tagebaufläche, gehört bereits zum Uferbereich des künftigen Tagebausees vor Ort und wird dadurch in ca. 40 Jahren von dessen Wasser erreicht. Bis dahin soll die Fläche für das Hybridkraftwerk genutzt werden. Die PV-Leistung soll dabei 8,4 MW aufweisen und mit einem 8,1 MWh Speicher kombiniert werden. Der Batteriespeicher ist auf eine zweistündige Stromaufnahme und -abgabe ausgelegt, besitzt also eine Leistung von 4,1 MW. Das Projekt mit dem Namen „RWE Neuland Solarpark“ soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden.

Wasserstoff: Grünes Gas für Bremerhavens Zukunft

Der Abschlussbericht der Hochschule Bremerhaven und des Technologietransferzentrums Bremerhafen zu dem Projekt „Wasserstoff – grünes Gas für Bremerhaven“ stellt nach zwei Jahren Forschung ihre Erkenntnisse vor. Untersucht wurde die Anwendung von grünem Wasserstoff für eine umweltfreundliche Energiezukunft. Besonderes Augenmerk lag auf der Nutzung von Wasserstoff in Mobilität und Industrie. Brennstoffzellen-Gabelstapler reduzierten CO2-Emissionen und zeigten Effizienz. Ein entwickelter Wasserstoffbackofen wurde erfolgreich in der Lebensmittelproduktion getestet.

Einmalige Forschungsanlage für die Windenergie

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat einen neuen Forschungspark für Windenergie in Betrieb genommen. Ziel ist es in Zukunft noch effizienter und ökonomischer Strom produzieren zu können. Die Besonderheit besteht darin, dass der gesamte Park mit einer Messtechnik mit mehr als 2000 Sensoren ausgestattet ist. Zwei Anlagen stehen dabei dichter als gewöhnlich beieinander, um unter anderem Verschattungseffekte zwischen den Anlagen beobachten zu können. Eine weitere Anlage mit 500 kW Leistung ist speziell für Experimente gedacht. Bei ihr können Rotoren und die Nabe komplett getauscht werden.

RWE sichert sich insgesamt 1,6 GW Offshore-Windenergie

Die RWE AG hat sich vier Standorte mit einer Gesamtkapazität von ca. 1,6 GW in der deutschen Nordsee, beim Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur, gesichert. Dabei handelt es sich um jeweils zwei Offshore-Flächen im Nordseecluster A und B. Die Flächen im Nordseecluster A wurden bereits im letzten Jahr gesichert, wobei es sich um die Flächen N3.8 mit einer Kapazität von 435 MW und N3.7 mit 225 MW handelt. Diese Flächen sollen im Jahr 2027 ans Netz gehen. Die zwei neuen Flächen im Cluster B, N3.6 mit einer Kapazität von 480 MW und N3.5 mit 420 MW sollen ab 2029 in Betrieb genommen werden.

Großauftrag für Vestas in Kanada

Vestas wurde beauftragt, die WEA für das „Halkirk II“ Windparkprojekt von Capital Power in Alberta, Kanada, zu liefern und in Betrieb zu nehmen. Insgesamt sind 31 WEA des Typs V150-4,5 MW mit einer Nennleistung von 140 MW zu liefern. Zusätzlich zum Lieferumfang wurde ein Servicevertrag mit einer Laufzeit von 10 Jahren vereinbart. Die Auslieferung der Turbinen wird voraussichtlich im Verlauf des zweiten Quartals 2024 beginnen, während die IBN für das vierte Quartal desselben Jahres geplant ist.

Nordex erhält Aufträge von 189 MW aus der Türkei

Die Nordex Group hat den Zuschlag für drei WP-Projekte von der Heitkamp Industrial Solutions GmbH, eine Tochterfirma der Rönesans Holding, erhalten. Die drei WPs waren Teil der YEKA RES-3 Ausschreibung und werden mit Turbinen des Typs N163/6.X sowie einem Premium-Service Vertrag von zehn Jahren ausgestattet. Für das Projekt „Kayalar“ in Sivas werden sieben Turbinen mit einer Gesamtleistung von 49 MW geliefert. Der Park „Osmancik“ in Corum wird mit acht Turbinen und einer Gesamtleistung von 56 MW ausgestattet und „Sagilsugai“ in Malatya mit zwölf Turbinen und einer Gesamtleistung von 84 MW.

China realisiert Offshore-Windprojekt vor Fujian

16 MW-Leistung kennzeichnen das Potenzial der neuesten Offshore-WEA, die vor der Küste der chinesischen Provinz Fujian errichtet wurde. Damit installierten chinesische Ingenieure erfolgreich die größte WEA der Welt. Die Höhe dieser Anlage beträgt 152 m. Jedes der Rotorblätter der WEA erstreckt sich über eine beeindruckende Länge von 123 m, was eine Fläche von etwa 50.000 qm abdeckt. Die WEA erzeugt jährlich mehr als 66 Mio. KWp Strom. Das ist laut dem China Internet Network Information Center genau die Energiemenge, die für 36.000 Haushalte benötigt wird.

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